In welcher Qualität und womit wollen wir unsere Momente verbringen ?

Qualität 

In welcher Qualität wir unsere Zeit verbringen, berührt die Frage nach Freiheitsgraden, Selbstbestimmtheit und letztlich dem Gefühl der Sinnhaftigkeit unserer Tätigkeiten. Das Erfordernis, Dinge tun zu müssen, die es täglich zu erledigen gilt, können wir naturgemäß nicht umgehen. Die Geisteshaltung in der wir diese Dinge erledigen und wohin wir in der verbleibenden Zeit mit unserer Aufmerksamkeit gehen, sind  hingegen Felder die Spiel-und Entscheidungsfreiräume eröffnen. Diese werden aber häufig nicht vollumfänglich erkannt und bleiben damit ungenutzt. Durch das achtsame Schulen unserer Aufmerksamkeit gelangen wir Schritt für Schritt zu mehr Bewusstheit für das, was wir routinemäßig und häufig in gewohnten Strukturen und Mustern „abspulen“, ohne es zu hinterfragen. Der achtsamere Blick auf uns selbst., auf das was wir tun und in welcher Weise wir es tun, eröffnet uns einen Zuwachs an Bewusstheit und damit einen Zugang zu mehr Gestaltungskraft. Denn je klarer mir die Einzigartigkeit eines jeden Moments wird, desto weniger erachte ich ihn als selbstverständlich und kann insoweit besser erkennen, was eigentlich wirklich wichtig ist und entsprechend neu priorisieren.

Ein Beispiel – während ein Businesslunch die Möglichkeit für einen Austausch außerhalb des Arbeitsplatzes, Zeit und Raum für eine persönliche Begegnung eröffnet, beschäftigen sich Menschen statt miteinander häufig mit ihren Telefonen am Tisch und verpassen damit gewissermaßen, die Chance der real gelebten Verbindung mit ihrem Gesprächspartner. Wie wäre es, eine solche Verabredung anspruchsvoller und erfüllender zu gestalten und letztlich in ihrer Gänze und in vollständiger  Präsenz zu erleben ? Das Essen als echte Pause zu verstehen, als ein kostbares, störungsfreies Zeitfenster – außerhalb des täglichen Pensums und im Sinne einer echten Gesprächskultur. Das Telefon in der Tasche zu lassen oder auf lautlos zu stellen, bleibt eine Entscheidung, die ich jederzeit treffen kann. Exakt hier zeigen sich bereits erste Freiheitsgrade und Gestaltungsräume in Richtung Qualität.

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